:: Gedicht und Gebilde :: 3 ::
::44::Nenad Joldeski :: Eike Laeuen::
du Mensch hast dir all deine Körperhaare ausgerissen
und als Strähnen in die trockene Erde eingepflanzt
vielleicht gedeiht etwas eines Tages sagst du dir
langsam wird es sein und lieblich wie wenn Wasser den Stein schleift
während wahrhaftig die Welt an dir vorbei eilt schnell wie Licht
und der Wind schon gestern das tote Haar wegwehte das du ihm angetragen hattest
und Morgen wird die Erde flach sein und du als erster an ihren Rand getragen
und der erste Narr wird dich aus dieser kalten Welt da wegschupsen
und vielleicht wird Gott endlich gnädig sein und wird dich küssen
und dich umarmen und dich ruhen lassen für die Ewigkeit mit beseelter weißer Blindheit
und hier bei uns werden immer noch dieselben Bomben fallen und wilde Teufel werden darauf reiten
und deine Söhne werden die ersten Opfer des neuen Feuers sein das du hinterlassen hast
während du nackt und versteift und mit goldenen Eigenweiden in denen man die Pisse der Welt aufbewahrt
in rauschenden Pirouetten durch das dunkle All verfaulen wirst – machtlos sogar um zu bereuen
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Aus dem Mazedonischen von :: Elizabeta Lindner ::
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::Eike Laeuen :: O.T.:: 2003