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Täglich verschiebt sich der Gedächtnisrand
und was wir sagen wollten: Der Apfel weiß
nicht, dass die Zeit uns aufsagt. In unseren Händen
schwitzt ein großer See und die Welt
fängt wieder an, fein wie ein Flüstern
über dem Gartentor, wie ein Spinnweb,
das ein Zentrum in die Luft hängt, lauernd
auf Zusammenhang. Wir denken uns in Reihenfolgen,
den Tisch gedeckt, und wenn sich Stille
öffnet: Auf der Straße zum Bäcker geht Liebe
stumm wie ein Reh. Ein Frösteln zieht über
die Tapete. Das Schwierige ist jetzt die Amsel.