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Kiste
Aus dem Mazedonischen von Elizabeta Lindner
ich schlafe nackt,
mit Schleier über den Augen,
ohne zu wissen, mit welchen
Winden ich Liebe machen soll.
Wie belanglos mein Körper …
Ein Notizbuch in das
alle kritzeln
aufgeknöpfte Gedanken,
Flüsse mit Betten von
einer zu anderen Wunde …
Keiner hat
dadurch
meine Seele erkannt,
aber die Augen sollen
mich doch nicht verdecken …
Wie kann ich mich ausstrecken
in dieser geschlossenen Kiste,
wenn draußen die verrückten Welträume
in jedem Augenblick einen neuen
Planeten gebären,
und ich unendlich
alt und aschig bin,
versprochen zum Wirbeln und Streuen
zögerlich zu vielen Stillen,
alle Reden bereuend …
Ich vergesse Wachen zu hinterlassen,
wenn ich durch den Traum schreite,
sodass ich zurückkehren kann
sobald mich die Bilder in
bitteren Farben halten,
und jedes von ihnen mich beschimpft,
und ich verschmiere sie
und küsse sie,
denn sie erzählen mir
die reine Wahrheit.
Viele Schichten meiner Ganzheit
werden verfaulen, unentdeckt,
nicht lichtdurchflutet …
Sie werden ungeboren sterben,
gekrümmt und krank,
auseinandergetrieben von Ansturm
der Ratten, die das
Unbekannte nagen.
Erspart mir das Unausgesprochene,
obwohl ich weiß, das gibt es nicht.
Ich vertraue nur
den weiten Wüsten
voll mit nichts.
Bild:: Arno Bojak :: Höhrath Down :: 2018
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