:: Gedicht und Gebilde :: 3 ::

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::45::Jürgen Nendza :: Irena Paskali::

::English :: Македонски ::

 

Täglich  verschiebt sich der Gedächtnisrand 

und was wir sagen wollten: Der Apfel weiß 

 

nicht, dass die Zeit uns aufsagt. In unseren Händen 

schwitzt ein großer See und die Welt 

 

fängt wieder an, fein wie ein Flüstern 

über dem Gartentor, wie ein Spinnweb,

 

das ein Zentrum in die Luft hängt, lauernd 

auf Zusammenhang. Wir denken uns in Reihenfolgen, 

 

den Tisch gedeckt, und wenn sich Stille

öffnet: Auf der Straße zum Bäcker geht Liebe 

 

stumm wie ein Reh. Ein Frösteln zieht über 

die Tapete. Das Schwierige ist jetzt die Amsel.

 

::Irena Paskali:: Zeichnung::